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Biografie von Ratsherr Enjo
Ich sehe den Schnee von den Bäumen fallen und mein Herz füllt sich mit Furcht. Es ist bald wieder so weit. Meine Hände krallen sich in das Fensterbrett. Und ich beschließe es diesmal nicht zu dulden. Der Frühling streckt seine ersten Finger nach den Pflanzen aus, und lockt sie aus der Erde hervor, meine Füße laufen darüber ohne Achtung, hinein in den Wald. Ich musste fort einfach nur fort. Ich laufe den Fluss entlang Richtung Dorf, und doch bleibe ich in der Mulde, will mich nicht sehen lassen. Es hätte gut gehen sollen und doch hörte ich seine Stimme und erstarrte in Schrecken. „Enjo!.. Junge, was machst du denn?“ Mit entsetzen blicke ich auf den Priester und will weiter laufen doch dieser bedeutete seinen beiden Akolyten mir nach zu kommen. Sicher nicht!! Und ich laufe, bewege mich Richtung der Felder. Aber ein Blick zurück zu viel, und ich lande im Matsch, und Hände packen mich, halten mich fest. „Lasst mich los, lasst mich los!“ „Gib Ruhe, Dämon!“ „Ich bin… ich bin kein Dämon, lasst mich in Ruhe!“ Ein Schlag traf mich ins Gesicht aber die zwei waren Älter und genau genommen auch viel stärker als ich. Ich hatte mich ihrer noch nie gut erwehren können. Gerade als meine Hand Feuer fing und sich die Augen der beiden vor Schreck weiteten, stand er schon über mir. Statt frei zu kommen weil sie sich nicht verbrennen wollten, legte er seine Hand auf meine Stirn und mein Kopf wollte explodieren.“Nein..bist du nicht. Aber beaduerlicherweise sehr anfällig auf Besessenheit gegenüber Feuerdämonen.“ Hörte ich seine Stimme. Ich schrie und eine Hand legte sich auf meinen Mund. Vor meinen Augen tanzten grelle Lichter und dunkle Schlieren. Dieses abscheuliche Gefühl war wieder da, als dieser verfluchte Priester meine Kraft aus mir heraus. Ich konnte spüren wie die Flammen erloschen und als er mich wieder los ließ, konnte ich kaum aufrecht stehen. Die zwei Jungs nahmen mich zwischen sich und trugen mich mehr Heim als ich ging. Ich musste weg, ich musste weg.

„Enjo, ? Oh ihr habt ihn gefunden, Gedankt seis dem Licht.“ „Das Licht mit euch.“ Grüßte er meine Mutter. „Ich habe ihn gerade rechtzeitig gefunden, das Feuer wollte sich seiner bemächtigen.“ Dieses erschrockene Gesicht meiner Mutter und wie sie die Hand auf den Mund schlug. „Ich.. ich bereite alles vor Vater.“ Sagte sie zu dem Priester und der nickte dankbar. „Bringt ihn in sein Zimmer und bindet ihn fest… nehmt es nicht persönlich wenn er euch beschimpft, es ist nur der Feuerdämon.“ Meine Mutter sprach sofort ein kleines Gebet und ging dann mit dem Priester hinein. Bewegt euch Beine..tretet sie.. bewegt euch Lippen, schimpft sie spukt, beißt, irgendetwas. Meine schwache Gegenwehr als sie mich an die Bettpfosten binden, bleibt ohne Früchte. Das Feuer schwieg mich auch an, was etwas Gutes wäre, würde es anhalten. Ich höre sie reden in einem der Nebenzimmer und mein Blick richtet sich wieder einmal flehend an die Zimmerdecke. Oh nimm den Fluch von mir. Lass mich ein normaler Junge sein, ohne dämonisches Feuer. Lass diese Schmach und den Schmerz an mir vorübergehen. Ich schwöre ich werde versuchen es nie wieder zu rufen, dieses Feuer. Ich habe nicht darum gebeten! Wenn es nur für immer weg geht, damit meine Eltern und Geschwister mich nicht fürchten. Damit ich dieses Arschgesicht von Prie...ah.. ich meine… den ehrenwerten Priester nicht mehr hier her bemühen muss… und er nie wieder dieses Ritual durchführt. Wenn du mir helfen willst so tu es ich bin willig! Nimm es von mir!

Doch es kommt wie es immer kommt, zumindest dachte ich das. Denn als ich wieder aufwache, höre ich die Stimmen neben mir und der Priester spricht mit besorgter leiser und eindringlicher Stimme.
„..diese Macht wird jedes Jahr stärker. Einmal im Jahr mag nicht genug sein. Ich fürchte, wir verlieren ihn an die Dunkelheit.“ Er beruhigte meine Eltern, und ich versuche genauer zu erfassen, was das werden sollte. „Es GIBT eine Möglichkeit die ich bisher noch nicht gewagt habe an zu wenden. Ein Kampf um seine Seele, der überaus heftig werden könnte, und vielleicht sogar sein Leben fordert. Ich wollte euch dies nie vorschlagen müssen..doch ihr solltet die Entscheidung treffen.“ ...warte mal...was?...mein Leben? Was hatte sich der jetzt wieder ausgedacht? War sein so genanntes Reinigungsritual nicht schlimm genug? Wochen brauchte ich jedes mal um mich davon zu erholen und richtig arbeitsfähig war ich dann erst im Frühsommer. Was wollte er tun, mich dann für ein Jahr ans Bett binden bis er wieder kam? Es schauderte mich. „Nein…. Nein..bitte.. Ma… Pa..? Bitte..ich werde besser sein, ich verspreche es.“ Ich hasste es wie schwach sich meine Stimme anhörte und immer noch spürte ich dieses Brennen in meinem Kopf. Und ich hatte so Durst. „Darf ich etwas zu trinken haben, bitte?“ „Wir können ihn jetzt nicht losbinden um zu trinken, befeuchtet seine Lippen, das muss reichen.“ Sagte der Priester streng. Mein Herz zog sich in Furcht zusammen. Ich flehte leise, als sich meine Eltern an mein Bett setzten. Mama weinte und Papa versuchte sie zu trösten. „...tut das nicht...ich halte es nicht aus.“ Versuchte ich ihnen klar zu machen. „...er bringt mich um, er bringt mich um.“ „Mein Schatz..mein armer Schatz..“ Sagte sie und legte mir eine Hand auf die Stirn, strich mir über die Wange. Doch dann ging sie, obwohl ich sie bat es nicht zu tun und ich wusste, sie würden zustimmen. Das war es also. Ein Priester würde versuchen die dämonische Magie aus mir heraus zu saugen und wenn ich es nicht aushielt, würde ich sterben.

Ich sollte Recht behalten. So schlimm wie das letzte mal, war es noch nie davor. Sie zwangen mich irgendein Zeug zu trinken und er malte Symbole auf meinen Körper und dann...dann wurde alles seltsam. Was immer man mir gegeben hatte, verursachte Fieberträume, zumindest war es das, was er ihnen erzählt haben muss. Ich sah ihn lediglich wie er wirklich war. Hässlich, grässlich, ausgetrocknet mit tiefliegenden Augen und einem unmenschlichen Funkeln darin eine Fratze die sich als Mensch tarnte. Oh und er labte sich an meiner Magie und meiner Lebenskraft, ich konnte spüren wie er sie mir von den Knochen zog, aus dem Bauch, der Stirn, einfach von überall. Es war ein schreckliches Gefühl. Und plötzlich war es als würde ein Sturm durch mich fegen und ein Feuer in mir zum verlöschen bringen, dass nie Jemand hätte anrühren dürfen. Ich glitt durch Dunkelheit und alles wurde seltsam leicht und weit weg. Und dann war da Licht. Es war so friedlich. Ich hatte keine Schmerzen. Ich hatte keine Ängste. Ich war einfach nur da. Und bevor ich genauer begreifen konnte, was geschah, wurde das Licht gleißend und ich fühlte mich als würde ich mit großer Kraft unter Wasser gedrückt und immer tiefer. Es tat weh, es glühte es brannte und ein Atemzug endete in einem krächzenden Schrei. Ich war verwirrt, ich hatte Angst und Schmerzen, wollte mich wehren. Und dann sah ich das Licht noch immer. Es saß an meinem Bett...und die Schmerzen wurden allmählich besser. Ich konnte leichter atmen. „...was…..bist du?“ Fragte ich die seltsame Gestalt, denn es war nicht nur Licht. Ich glaube ein Gesicht zu sehen und es lächeln zu sehen. Irgendwie bekam ich jetzt doch Angst und ich zitterte zwar doch ich konnte mich aufsetzen. Die Lichtgestalt schwieg noch und ich erschrak als ich sah, dass alle anderen im Raum zu Boden gefallen waren, und dass der Priester in lichten Fesseln war, die meinem seltsamen Lichtkerl da sehr ähnlich waren. „Was ist passiert?...sind sie tot?“ Er schüttelte den Kopf.

„Es steht dir frei zu gehen, wenn du das möchtest.“ Sagte das Wesen jetzt. „...gehen? Wohin?“ „Überall hin. Er wird dich nicht mehr belästigen.“ „War ich...tot?“ „So gut wie.“ Ich hatte so viele Fragen, doch stattdessen bat er mich zu zu hören und dann verschwand das Licht, samt dem Priester. Ich war kein Dämon? Das war neu. Dass der Priester in Wahrheit ein Hexer war, der Exorzismus als Tarnung dafür nahm Lebenskraft zu rauben, überraschte mich nicht einmal so sehr wie es das tun sollte. Es erklärte alles. Und das Wesen hatte Recht. Hier in dieser Umgebung würde ich nie Verständnis finden, für das was ich war. Selbst wenn sie nicht denken würden ich sei ein Dämon oder von bösem Feuer besessen, ich war der einzige im ganzen Umfeld der mit Magie im Blut geboren worden war. Feuermagie. Meine Eltern, ich liebte sie. Und sie mich, trotzdem hätten sie mich aus Furcht fast vor ihren Augen umbringen lassen. Vielleicht war es besser ich würde sie nicht weiter damit belasten einen solchen Sohn zu haben. Und mich nicht mehr damit zu versuchen Jemand zu sein, der ich nicht bin. Etwas zu sein, was ich nicht bin. Normal. Ich kehrte nie wieder zurück.



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